Memplex – Konzertkritik Graz

Eine Konzertkritik unseres Konzerts im Stockwerk von Felix Jurecek in der Krone:

Ohrwürmer in Serie
Gerade hat das Wiener Jazz-Quintett Memplex sein zweites Album “Lawn of Love” veröffentlicht. Nun kamen die Herren um Mario Rom (Trompete) und Werner Zangerle (Saxofon) damit zu Besuch ins Grazer Stockwer – und überraschten mit eingängigen Hooks, volltönender Melancholie und filmreifer Klangdramaturgie.

Ein wenig nach Musik für eine TV-Serie solle das neue Album klingen, erzählt Drummer Niki Dolp, während er sein kaputt getretenes Pedal repariert

Beides, also das mit der Serie und das mit dem Pedal, ist symptomatisch für diese Band: Wohltönend, stark ohrwurmlastig, aber wunderschön sind die Melodien des Quintetts, warm fließend und irgendwie immer ein bisschen melancholisch.
In die Klangwonne hinein brechen aber immer wieder ekstatisch entschwebende Soli, die allein schon der Länge nach wohl noch so manches Drumpedal ruinieren werden. Wie die Musik dabei, etwa in “the Plod” regelrechte Kurzgeschichten erzählt oder plötzlich mit Schnitten und Collagen Volten schlägt (“Soupa die Alentaja”) das ist cineastisch im besten Sinn des Wortes – das ist filmreif!

Felix Jurecek

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